Mit seinen riesigen Ohren hört das Braune Langohr die Krabbelgeräusche seiner Beute viermal besser als der Mensch! Und mit seinen extrem breiten Flügeln kann es sogar im Rüttelflug an Ort in der Luft verharren und Falter von Blättern, Baumstämmen und Hausmauern ablesen. Das Braune Langohr jagt in Feld und Wald, oft im Bereich der Baumkronen oder auch im Tiefflug über der Wiese. Seine Beute trägt es meist zu einem so genannten Frassplatz, wo es sie im Hängen verzehrt und Flügel, Beine und Fühler zu Boden fallen lässt. Solche Frassresten liegen dann auf Balkonen, Terrassen und in Hauseingängen herum. Seine Jungen zieht das Braune Langohr in Baumhöhlen oder Dachstöcken auf und immer wieder besiedelt es auch Fledermauskästen. Den Winter verschläft es in frostsicheren unterirdischen Räumen.
Wochenstubenkolonien dieser Fledermausart befinden sich meist in Dachstöcken oder Baumhöhlen. Es wurden aber auch schon Langohren hinter Wandverschalungen, in Storenkästen oder Vogelnistkästen aufgefunden. In Dachstockquartieren verkriechen sie sich sehr gerne in Spalten und hinter Balken, Brettern oder Schindeln des Unterdaches. Kurz vor dem abendlichen Ausflug können sie auch frei am Firstbalken hängen. Neben den oft verstreut hängenden Weibchen können sich auch einzelne Männchen in einer Wochenstube aufhalten. Die Wochenstuben bestehen meist aus weniger als zwanzig Weibchen.
Die Paarungszeit beginnt im Herbst und dauert eventuell bis im Frühjahr.
Braune Langohren sind ausgesprochen ortstreu. Sie legen zwischen Sommer- und Winterquartier meist weniger als 20km zurück.
Braune Langohren suchen relativ spät im Jahr das Winterquartier auf (Ende Oktober, anfangs November). Die Weibchen treffen vor den Männchen ein, verlassen das Winterquartier dafür im Frühjahr früher (Anfangs April). Als Winterquartier suchen sie sich Höhlen, Stollen oder Keller aus die Durschnittstemperaturen von 0-7 Grad Celsius aufweisen.
Braune Langohren fressen mittelgrosse Insekten wie Schmetterlinge, Fliegen und Mücken.
Im Kanton Zürich sind 51 Quartiere des Braunen Langohrs bekannt, davon werden in 26 Junge aufgezogen. Fast alle Nachweise wurden in Estrichen erbracht, einzelne in Vogelnistkästen. In rund 140 Unterschlüpfen konnte bis anhin nicht bestimmt werden, ob es sich bei der Kolonie um das Braune oder Graue Langohr handelt. Es dürfte sich aber dabei mehrheitlich um ersteres handeln, da das Graue Langohr als selten gilt.
Erhaltung und Förderung von langohrfreundlichen Estrichen und Förderung einer vielfältigen Kulturlandschaft mit Hochstammobstbeständen ohne Einsatz von Pestiziden.