Wie können Sie Fledermäuse schützen
Unterschlüpfe erhalten oder neu schaffen
Fledermäuse bauen sich keine eigenen Unterschlüpfe sondern sind auf bestehende Ritzen, ruhige Keller oder Dachstöcke und Baumhöhlen oder Kästen angewiesen. Sie sind auch sehr ortstreu und werden jedes Jahr dieselben Unterschlüpfe aufsuchen. Denken Sie deshalb bei Bau- und Umbaumaßnahmen vor allem im Dachbereich an Fledermäuse und erhalten oder schaffen Sie Einflugöffnungen. Wenn Fledermäuse am Haus leben, das renoviert wird, muss IMMER so früh als möglich eine Fledermausschutz-Fachperson (für den Kanton ZH: Lea Morf und Karin Safi-Widmer, Tel. 052/214 26 88) beigezogen und die Arbeiten im Herbst oder Frühjahr ausgeführt werden.
Alte Keller oder andere unterirdische Hohlräume sind potenzielle Winterquartiere. Sie müssen im Winter frostfrei, aber kühl und feucht sein, damit sich die Fledertiere dort wohl fühlen. Lassen Sie einen schmalen Einschlupf für Fledermäuse und schützen Sie den Raum vor Katzen oder Mardern. Fledermäuse brauchen sichere Quartiere. Bieten Sie ihnen künstliche Spaltenquartiere wie Fledermausbretter oder Flachkästen an Giebelwänden an - sie werden von den Tieren gerne angenommen. Bringen Sie Fledermauskästen in Baumbeständen, Streuobstwiesen, Parks oder Wäldern aus.
In den Broschüren "Aktiver Fledermausschutz" Band I bis III, erhältlich bei der Stiftung Fledermausschutz finden Sie nützliche Tipps, wie Sie Jagdbiotope und Quartiere neu schaffen können.
Die beiden kantonalen Fledermausexpertinnen Karin Safi und Lea Morf
haben eine kleine Zusammenfassung für die Neuschaffung von
Fledermausquartieren zusammengestellt. 
Keine Angst vor Fledermäusen
Fledermäuse leben meist nicht das ganze Jahr über im selben Versteck und damit nicht immer in ihrem Haus:
- Zwergfledermäuse erscheinen oft erst im Mai. Sie ziehen während weniger Wochen Junge auf und sind meist im Juli bereits wieder fort. Im Juli und August vagabundieren dann "Teenagerbanden" herum, lassen sich für einige Tage irgendwo nieder und verschwinden wieder genau so plötzlich, wie sie aufgetaucht sind.
- Abendsegler verstecken sich meist erst im Herbst in Gebäudefassaden und überwintern hier. Der Grossteil von ihnen zieht im Frühling wieder weg. Den Sommer über bleiben fast ausschliesslich Männchen in der Schweiz und erwarten im nächsten Herbst die Rückkehr der Weibchen aus den nordöstlichen Nachbarländern.
- Fledermäuse machen nichts kaputt.
- Sie haben keine Nagezähne und sie graben keine Löcher in die Isolation. Sie zwängen sich in enge Ritzen und Spalten.
- Sie bauen keine Nester und tragen auch sonst kein Material ein.
- Sie sind saubere Tiere und verbringen viel Zeit mit der Körperpflege. Kot und Urin geben sie meist draussen ab. "Chegeli", welche herunterfallen, trocknen schnell.
- Sie machen keinen Lärm. Manchmal "sprechen" sie vor dem Ausflug und nach der Rückkehr mit leisen Zirptönen und seltener mit kurzem Zetern.
- Irrflieger im Zimmer hält man sich mit einem in den Fensterrahmen montierten feinmaschigen Gitter, z.B. mit einem Mückengitter (Hausartikelgeschäft) fern.
Ein Garten für Fledermäuse
Fledermäuse ernähren sich hauptsächlich von Insekten, zusätzlich auch noch von Spinnen und Tausenfüsslern. Fledermäuse können sich also nur dort ernähren, wo es Insekten hat. Fledermäuse mögen die Massenentwicklung von Insekten beeinflussen, aber sie rotten Ihnen die Insekten im Garten nicht aus. Im Gegenteil: Sie müssen dafür besorgt sein, dass Ihr Garten immer wieder von neuem vielen Insektenarten eine Lebensgrundlage bietet, damit die Fledermäuse immer wieder genügend Futter finden können.
Warum nicht mit der richtigen Gartengestaltung und Gartenpflege die Lebensgrundlagen für Beuteinsekten bereitstellen?
Nachfolgend finden Sie eine Liste mit möglichen Pflanzen, welche in der Nacht blühen und Insekten anziehen.
Ein möglichst kontinuierliches Blütenangebot ist sehr wichtig, denn Fledermäuse müssen sich auf eine Nahrungsquelle "verlassen" können, wenn sie sich in einer Gegend mittel- und langfristig ansiedeln sollen. Hinweise zum Anpflanzen oder Aussähen sind der einschlägigen Literatur zu entnehmen.
Blumen, welche in der Nacht blühen
- Nickendes Leimkraut (Silene nutans)
- Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora)
- Gemeines Leimkraut, Taubenkropf (Silene vulgaris)
- Nachtviok (Hesperis matronalis)
- Gewöhnliche Nachtkerze (Oeothera biennis)
- Ziertabak (Nicotiana allata)
- Weidenröschen (Epilobium sp)
Duftende Kräuter
- Schnittlauch
- Garten-Salbei (Salvia oficinalis)
- Gewöhnlicher Dost, Wilder Majoran (Origanum vulgare)
- Boretsch, Gurkenkraut (Borago officinalis)
- Minze (Mentha sp.)
- Melisse (Melissa officinalis)
- Seifenkraut (Saponaria sp.)
Kletterpflanzen
- Verschiedene Geissblattarten (Lonicera sp.)
- Echter Jasmin (Jasminium officinalis)
- Feld-Rose (Rosa arvensis)
- Efeu (Hedera helis)
- Verschieden Brombeersträucher (Rubus sp.)