Der Grosse Abendsegler
(Nyctalus noctula)

Grosser AbendseglerBeschreibung

Der Grosse Abendsegler ist eine unserer grössten einheimischen Fledermausarten. Seine Ohren mit dem pilzförmigen Ohrdeckel sind breit und dreieckig. Im Unterschied sind seine Haare von der Basis bis zur Spitze nahezu einfarbig.

Sommerquartiere

In der Schweiz zieht der Grosse Abendsegler in der Regel keine Jungtiere auf. Einzig im Kanton Aargau konnte in neuerer Zeit ein Weibchen mit zwei Jungtieren festgestellt werden. Im Juni und Juli leben bei uns nur wenige Abendsegler. Meist handelt es sich dabei um Männchen. Wie die Rauhhautfledermaus ziehen die Weibchen ihre Jungen weiter nördlich auf. Grosse Abendsegler gehören zu den typisch baumhöhlenbewohnenden Fledermausarten. Sie bevorzugen Spechthöhlen in Laub- und Nadelbäumen.

Paarung

Die Weibchen unternehmen im Herbst zum Teil sehr weite Wanderungen, um sich im Südwesten, z.B. in der Schweiz zu paaren und zu überwintern.

Im Herbst locken paarungswillige Männchen mit zwitscherndem Balzgesang die Weibchen in ihre Baumhöhlen. Sie verhalten sich in dieser Zeit territorial. Die Weibchen wählen ihre Balzsänger aus. Es bilden sich Haremsgruppen von sechs bis acht Tieren.

Winterquartiere

Die Grossen Abendsegler überwintern in Baumhöhlen, in Fassadenspalten, Rolladenkästen von hohen Gebäuden und in Hohlräumen von Betonbrücken. Sie verbringen die Wintermonate in gemischtgeschlechtlichen Gruppen von mehreren Dutzend oder weit über hundert Tieren.

Ernährung

Grosse Abendsegler ernähren sich von kleinen bis mittelgrossen Schwarminsekten, aber auch grosse Insekten werden im Flug erbeutet. Zu den Beutetieren gehören Zweiflügler, Köcherfliegen, Eintagsfliegen, Nachtfalter und Käfer.

Situtation im Kanton Zürich

Der Grosse Abendsegler gilt als Flachlandart und scheint im Mittelland bis in Höhen von ca. 600m ü.M. überall vorzukommen. Im Sommer werden in der Schweiz fast ausschliesslich Männchen vorgefunden. Im Kanton Zürich waren bis anhin 152 Quartiere bekannt, von diesen wurden nachweislich 40 zerstört, in der Regel durch das Umfallen von Bäumen durch Stürme und Baumfällaktionen. Von den rund 100 verbleibenden Quartieren befinden sich nur knapp 20 in oder an Gebäuden, beim grossen Rest handelt es sich um Baumhöhlen.

Schutzmassnahmen

Da Abendsegler meist Spechthöhlen benutzen, ist für das Überleben dieser Art ein "spechtgerechter Wald" Voraussetzung, in dem vom Specht immer wieder neue Baumhöhlen gezimmert werden können. Viele Spechtarten bauen ihre Höhlen in alten Bäumen und ernähren sich von Ameisen und Insektenlarven, welche im Totholz leben. Der Anteil an Altholzflächen mit über 120-jährigen Beständen und an Totholzinseln soll gefördert werden. Wünschenswert wären mindestens 4 Höhlenbäume pro 10 Hektare Wald.

zurück

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gaby Staehlin, Sonnenbühlstr. 16, 8405 Winterthur