Die Zwergfledermaus
(Pipistrellus Pipistrellus)

ZwergfledermausBeschreibung

Zusammen mit der Mückenfledermaus bildet die Zwergfledermaus die kleinste europäische Fledermausart. Die Ohren sind kurz und dreieckig mit abgerundeter Spitze. Der Ohrdeckel länger als breit, oben abgerundet und leicht nach innen gebogen.

Sommerquartiere

Tagsüber verweilt die Zwergfledermaus mit Vorliebe in und an Gebäuden. Sie findet sowohl an modernen wie auch älteren Gebäuden Unterschlupf. Zwergfledermäuse sind typische Spaltquartierbewohner. Sie lieben es eng. Kontakt mit Bauch und Rücken zur Unterlage scheinen sie zu schätzen. Sie sind in der Lage durch einen Spalt von etwa 1cm Breite zu kriechen.

In den Monaten Mai bis Juni und Juli schliessen sich die Zwergfledermäuse zu grossen Weibchenverbänden von meist 50-120 Tieren zusammen. Diese Gruppen können vor der Geburt der Jungen mehrmals das Tagesschlafquartier wechseln. Im Juni kommen die Jungen zur Welt. Ein Muttertier wirft ein Junges oder auch Zwillinge. Während drei bis vier Wochen werden die Jungen von der Mutter gesäugt. In dieser Zeit bleiben die meisten Wochenstubenkolonien ihrem Quartier treu. Zum Zeitpunkt des Flüggewerdens der Jungtiere verlassen die Muttertiere die Kolonie und Jungtierverbände vagabundieren noch einige Tage oder Wochen zwischen verschiedenen Tagesschlafquartieren hin und her.

Paarung

Männliche Zwergfledermäuse übersommern einzeln. Sie verhalten sich bereits im Sommer territorial und machen die Weibchen im Spätsommer und Herbst mit Balzrufen, Balzflügen und kräftigem Moschusgeruch auf sich aufmerksam. Die Weibchen suchen die Männchen in den Paarungsquartieren auf. Ein Harem kann aus einem Männchen und bis zu zehn Weibchen bestehen.

Winterquartiere

Verglichen mit den vielen bekannten Sommernachweisen wird die Zwergfledermaus bei uns im Winter selten angetroffen. Als Winterquartiere werden Spalträume zwischen Gestein in Gebäuden, Mauern, Felswänden, Felshöhlen, in Baumhöhlen, Holzstapel und Wandverkleidung angegeben.

Ernährung

Zwergflermäuse jagen nach kleinen Fluginsekten wie Mücken, Eintagsfliegen, Schnaken und Kleinschmetterlingen.

Situation im Kanton Zürich

Die Zwergfledermaus ist in der ganzen Schweiz verbreitet. Sie scheint jedoch die hügeligen Landesteile des Mittellandes, die Voralpen und Alpen bevorzugt zu besiedeln. Man trifft sie im ländlichen wie auch im städtischen Siedlungsraum an.

Im Kanton Zürich sind uns nachweislich 137 Quartiere der Zwergfledermaus bekannt. Bei 32 konnte der Wochenstubennachweis erbracht werden.

Es ist zu betonen, dass mit Sicherheit noch deutlich mehr Zwergfledermausquartiere im Kanton Zürich vorhanden sind, wenn man bedenkt, dass rund 400 weitere Quartiere eine kleine Fledermausart beherbergen (anhand des Kotes ersichtlich). Wenn man davon ausgeht, dass kleine Arten wie die Bartfledermaus, die Rauhaut-, Weissrand- und Mückenfledermaus eher selten anzutreffen sind, würde das bedeuten, dass die meisten dieser 400 Unterschlüpfe ebenfalls von Zwergfledermäusen bewohnt werden.

Schutzmassnahmen

Da Zwergfledermäuse hauptsächlich wegen Verunreinigungen von Fenstersimsen und Fassaden vertrieben werden, muss die Bevölkerung aufgeklärt werden, um das Vertreiben zu unterbinden.

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Gaby Staehlin, Sonnenbühlstr. 16, 8405 Winterthur