Der Kleine Abendsegler
(Nyctalus leislerii)

Kleiner AbendseglerBeschreibung

Der kleine Abendsegler ist eine Miniaturausgabe des Grossen Abendseglers. Er ist halb so schwer wie der Grosse Abendsegler und etwas grösser als eine Wasserfledermaus. Die Ohren der beiden Abendseglerarten sehen sich sehr ähnlich; auch der kleine Abendsegler hat den typisch pilzförmigen Tragus. Das kurzhaarige Rückenfell ist etwas dunkler als das seines grossen Vetters. Die Unterseite ist nur etwas heller als der Rücken.

Sommerquartiere

Der Kleine Abendselger ist ebenfalls eine Waldfledermaus, die bis auf den hohen Norden in ganz Europa vorkommt. Sein Sommerquartier hat er in ausrangierten Spechthöhlen und auch in Fledermauskästen. Wie sein grosser Vetter begibt er sich im Frühjahr und im Herbst auf vagabundierende Wanderschaft. Er kann dabei in kurzer Zeit bis zu 1000km Flugstrecke zurücklegen.

Paarung

Die Weibchen unternehmen im Herbst zum Teil sehr weite Wanderungen, um sich im Südwesten, z.B. in der Schweiz zu paaren und zu überwintern.

Im Herbst locken paarungswillige Männchen mit zwitscherndem Balzgesang die Weibchen in ihre Baumhöhlen. Sie verhalten sich in dieser Zeit territorial. Die Weibchen wählen ihre Balzsänger aus. Es bilden sich Haremsgruppen von sechs bis acht Tieren.

Winterquartiere

Der kleine Abendsegler überwintert in in Baumhöhlen, in Fassadenspalten, Rolladenkästen von hohen Gebäuden und in Hohlräumen von Betonbrücken. Sie verbringen die Wintermonate in gemischtgeschlechtlichen Gruppen von mehreren Dutzend oder weit über hundert Tieren.

Ernährung

Kleine Abendsegler ernähren sich von kleinen bis mittelgrossen Schwarminsekten.

Schutzmassnahmen

Da Abendsegler meist Spechthöheln benutzen, ist für das Überleben dieser Art ein "spechtgerechter Wald" Voraussetzung, in dem vom Specht immer wieder neue Baumhöhlen gezimmert werden können. Viele Spechtarten bauen ihre Höhlen in alten Bäumen und ernähren sich von Ameisen und Insektenlarven, welche im Totholz leben. Der Anteil an Altholzflächen mit über 120-jährigen Beständen und an Totholzinseln soll gefördert werden. Wünschenswert wären mindestens 4 Höhlenbäume pro 10 Hektare Wald.

zurück

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gaby Staehlin, Sonnenbühlstr. 16, 8405 Winterthur